Österreichischer Heimatfilm

Brenner arbeitet (natürlich nicht angemeldet) als Autoleasingeintreiber. Ein Auftrag führt ihn aufs Land, um ein kleines gelbes Auto abzuholen. Der Unterschied zwischen Land und Stadt wird leider nicht ganz ersichtlich. Er kommt zum Hofe "Löschenkohl", wo er herzlich empfangen wird. Er trifft jedoch nicht auf Horvath (den Autobesitzer) und da es kalt und sein Auto kaputt ist, bleibt er widerwillig über Nacht.

Ahnungslos über die ländlichen Bräuche kann er wegen den Nachtschichten der Einheimischen kein Auge zu tun. Am nächsten morgen wird ihm von einem bleichen Vamp(ir) das Frühstück serviert. Er beschließt, einige Zeit dort zu bleiben und erlebt so eine alltägliche, für ihn ungewöhnliche Episode österreichischer Lebensweise.

Der Wirt wird erpresst, da er sich beim Mord im Bordell hat filmen lassen. Brenner bekommt vom Juniorchef den Auftrag zu untersuchen, wohin der Wirt das Geld heimlich, aber doch so sinnvoll anlegt.

Es folgt eine Reihe von Kiffen, abgetrennten Fingern, unansehnlichen Seitensprüngen, Rollstuhlgeisterfahrer, Geschlechtsumwandlungen, Autorallys mit Amphibienfahrzeugen, Zigeunerschnitzel, Amtsmißbrauch, Kannibalismus, Falschparken (mit diversen weiteren Verkehrsvergehen), Eiskunstlaufen und anderen volkstypischen Perversionen. Doch obwohl jede Nacht "der Knochenmann" sein Fleischmaschine anwirft und mit diversen Fleischarten füllt, um Hühnerfutter zu produzieren, zeigen die Filmemacher nicht die konsumierenden Hühner. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Einheimischen... und das sollte dann wohl doch nicht gezeigt werden.

Am Ende ist der arme Wirt im Knochenmannhimmel, Juniorchef und seine treue Ehefrau getrennt, Brenner 9-fingrig, Berti halbschwul (nein, nicht bi. Eher "hetomo"), ein Bordell führungslos und der "Löschenkohl"-Hof weiterhin in der Hand gewöhnlicher Leute.

Ungewöhnlicherweise präsentierte unser Kino dieses Mal einen Dokumentarfilm. Aufgerüttelt durch diese tiefen Abgründe österreichischer Einwohner, bekommt man angesichts der Tatsache, dass Bregenz nicht einmal eine Autostunde entfernt ist, plötzlich Angst...Aber ansonsten sehr gelungen: authentisch, glaubhaft, humorvoll und erschreckend.

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