The Eye

Durch Indiana Jones aus dem Stammkino verdrängt, war die Erwartungshaltung an den diesmontagigen Sneakfilm höher als sonst. Mit "The Eye" kam eine amerikanische Verfilmung eines fernöstlichen Horrorstreifens zum Zug.

Sydney Wells ist, seitdem sie 5 ist, blind, aber dennoch eine erfolgreiche junge hoffnungsvolle aufmerksame Frau. Nun unternimmt sie zum zweiten mal den Versuch einer Hornhauttransplatation, diesmal eine medizinisch erfolgreiche Transaktion.

Zu den ungewohnten visuellen Reizen gesellen sich noch ungewöhnlichere Wahrnehmungen. Geister, mutierende Wände, eine andere Frau als Spiegelbild, Alpträume, lebende immaterielle Tote, das Phantom...kurzum so alles was das Zuschauerherz erschrecken soll und manchmal auch tut. Ohne übermäßige Splattereffekte bleibt der Film aber noch im Rahmen des stilvollen Niveaus, dessen er sich gerne rühmen würde.

Liebe darf natürlich auch nicht fehlen, wird hier aber nur angedeutet, da zwischen dem Arschloch von Augenarztpsychologe und der inzwischen psychisch labilen und unverstandenen Sidney nicht so recht Sympathie aufkommt. Der Zuschauer erwartet ein Umschwenken, aber seine Hoffnung auf das Unerwartete wird hier erfüllt. Dr Paul (das Arschloch) hilft ihr trotzdem, aber seine Blicke lassen die Gründe dafür eher im Körperlichen suchen.

So, nun sind die beiden also in Mexiko. Hier wohnte die Augenspenderin (Hexe, manchmal auch Spirituelle genannt), die mit den gleichen Vorkommnissen wie Sidney ungleich besser umging, aber am Aberglauben ihrer provinziellen Mitmenschen scheiterte.

Da fehlt ja nur noch das Happyend. Und ja, es gibt eins. Sidney erlöst die sich immer mal wieder aufhängende Hexe (das wie soll hier nicht verraten werden, ist aber die amüsanteste Szene des Films), rettet hunderte unschuldiger Seelen vor einem Unfall und stürzt ebenso viele Phantome in die Arbeitslosigkeit. Dabei geht ihr Augenlicht verloren, aber sowas passiert halt...im Film.

Der Film besticht weder durch gute Dialoge, noch durch aufwühlende Bilder. Die Unschärfe während ihrer Genesung ist zwar logisch und umgesetzt, aber nicht interessant. Jessica Alba als intelligente Frau ist eine Fehlbesetzung, aber wer auf die obligatorische (allerdings unpassende) Nacktszene wartet, wird nicht enttäuscht. Die anderen Schauspieler, deren Namen ich jetzt schon nicht mehr weiß, treten in den Hintergrund.

Eine letzte Frage bleibt nur noch. Was ist mit dem anderen Auge? Das gibts dann in der Fortsetzung "The 2. Eye" oder so. Ich bin jedenfalls nicht gespannt.

1 Comment »

  • xperimental says:

    Naja, ziemlicher Verriß. So schlimm war er doch nicht... auch wenn es tatsächlich lustiger gewesen wäre, wenn es nicht zu einem Happy-End käme (so wie anscheinend im Original).

    Du hättest noch erwähnen sollen, dass der Begriff "Arschloch" nicht deine persönliche Meinung ist, sondern im Film begründet liegt :) . Und eigentlich sollte Rocky diese Woche ja den Artikel schreiben...

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