Public Enemy No1 - Französische Filmkunst

Zu dem französischen Film "Public Enemy No1 - Todestrieb" gibt es einen ersten Teil "Mordinstinkt". Doch auch ohne dessen Inhalt zu kennen, bietet der zwote Teil ein positives Beispiel künstlerischer Betätigung.

Jacques Mesrine (gesprochen: "Jack Merin") ist ein guter, notorischer Bankräuber. Während der erste Teil seinen Aufstieg verfilmte, handelt der zweite Teil von großen Plänen und abrupten Ende in den Jahren 1973-79.

Mesrine und Helfer rauben am hellichten Tag Banken aus, fliehen in Verfolgungsjagden vor der ohnmächtigen Polizei, liefern sich Schusswechsel in Menschenmengen, aber scheinen sich immerhin nicht einer Mordlust hinzugeben. Mesrine wird verhaftet, flieht, wird wieder verhaftet. Er genießt die Inszenierung, das Spektakuläre, stellt sich gerne als volksnaher kleiner und sympatischer Ganove da.

Doch etwas ändert sich, seine Pläne und Aktivitäten schlagen öfter fehl, er oder seine Kumpane werden verwundet oder gar getötet. Er muss durch Wälder und Flüsse fliehen. Dennoch verliert er nicht seine Arroganz und Kaltblütigkeit, die ihn für den Zuschauer amüsant die Polizei herausfordern lässt. Und er gewinnt letztlich. Seine Taten beschränken sich jetzt nicht mehr von Raub, er spricht von Revolution, Systemzerstörung, Befreiungskampf und stirbt kampflos von Polizeikugeln zersiebt.

Was den Film so sehenswert macht, ist nicht nur der kurzweilige Inhalt. Es ist vielmehr die Komposition von Szenen aus Musik, Bild, Dialog und Charakteren. Jede einzelne Szene ist nicht vorhersehbar, und oft endet sie harmloser oder gewalttätiger als vom hollywoodgewöhnten Zuschauer erwartet. Eine überraschende Mischung unterschiedlicher Musiken und eine bewusste Kameraführung zeigen Szenerien, die mit Liebe zum Detail hergerichtet worden sind. In dieser Welt bewegt sich mit Mesrine ein komplizierter Charakter. Doch die Darstellung gelingt, die Wandlungen vom sympatischen Franzosen zum gnadenlosen Verbrecher zum selbstverherrlichenden Möchtegernrevolutionär und wieder zurück zum freundlichen, prinzipientreuen Mann überzeugen.

Insgesamt vermischt der Film Komödie, Drama und Elemente aus Ganovenfilmen und Revolutionen. Diese sind mit viel filmerischen Können zusammengestellt und ergeben einen unterhaltsamen Kinofilm.

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