Zack and Miri Make a Porno

Seth Rogan hat definitiv in guten Filmen mitgespielt, wie er dies unter anderem in "Pineapple Express" unter Beweis gestellt hat. Leider reiht sich "Zack and Miri make a Porno" eher neben dem ähnlich unlustigen Film "Beim ersten Mal" (Knocked up) ein.

Bei "Zack and Miri make a Porno" versucht Drehbuchautor und Regisseur Kevin Smith einen allumfassenden Rundumschlag, der sowohl unterschwellig das schreckliche amerikanische Sozialsystem kritisiert als auch die seltsame Einstellung zwischen Sexappeal und Prüderie der USA auf die Schippe zu nehmen.

Die Story ist relativ einfach. Zack und Miri wohnen seit eh und je zusammen und sind die besten Freunde. Leider sind sie in ihrem Leben weniger erfolgreich und schaffen es zu zweit weder die Miete noch die Rechnungen zu bezahlen. Auf einem Klassentreffen bringt der Liebhaber des ehemaligen High-School-Stars, der Schwulen-Porno-Darsteller ist, Zack auf die Idee mit einem Porno Geld zu verdienen. Nach kurzem zögern ist entschieden, die Sache durchzuziehen und es werden fleißig Leute mit ins Boot geholt und Darsteller gecastet. Schließlich entdecken Zack und Miri bei ihrem ersten Mal, das 'zufällig' vor laufender Kamera stattfindet, was sie eigentlich für einander empfinden. Ein Konflikt tritt auf, Zack rennt weg und wird von seinem afro-amerikanischen Kollegen zur Vernunft gebracht, Miri doch hinterher zu laufen. Glücklicherweise stellt sich alles als ein Missverständnis heraus und der Film kann ein Happy End haben.

Für mich, als großer Fan amerikanischer Klischeefilme wie "American Pie" oder "Hangover", der ebenfalls erst kürzlich in den Kinos zu sehen war, war dieser Film leider eine mittlere Enttäuschung.

Dieser Film versucht so vieles zu sein und ist doch so wenig. Er versucht einen Spagat zwischen Pornografie und romantischer Liebe - quasi der Realität und der Illusion, wie sie zum Teil in den USA gelebt wird - und will dabei noch Rassismus anschneiden und ein bisschen Homosexualität unterbringen.

Definitiv kann dieser Film überinterpretiert und in jede kleine Nuance pure Absicht und Sozialkritik hineingedeutet werden. Eine Kritik am amerikanischen Sozialsystem - dessen Reform ja zur Zeit leider wieder von denen gekippt wird, die es am meisten gebrauchen könnten (Spiegel: Kongress-Gezänk sabotiert Obamas Megaprojekt) - der Widerspruch zwischen den extrem kurzen Röcken junger Amerikanerinnen und der abartigen Prüderie, die in diesem Land herrscht, aber natürlich auch wieder der "American Dream" den Zack und Miri vollziehen indem sie nur durch ihren guten Willen und ihren Kampfgeist ihr Leben auf die Reihe kriegen und zueinander finden.

Dennoch ist dieser Film am Ende leider nicht mehr als eine Mischung aus purer Verzweiflung und amerikanischem Kitsch. Das können auch die flachen Witze und die riesigen Brüste von Stacy nicht heraus reißen.

Weiterführende Links:
Trailer bei MovieMaze
Filmseite bei IMDb

1 Comment »

  • Geli says:

    Guten Morgen die Herren,

    schön, mal wieder was aus der Sneak zu lesen... :-)

    liebe Grüße aus VS!

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