Im Tal von Elah

Am 20.März 2003 begann der jüngste Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Irak. Inzwischen verloren Tausende auf beiden Seiten ihr Leben. Doch auch die Überlebenden verlieren. Vom Schicksal einer Gruppe heimgekehrter US-Soldaten handelt der Film "Im Tal von Elah".

Hank Deerfiel, pensionierter Berufssoldat, erhält morgens den Anruf, dass sein Sohn Mike unerlaubt abwesend ist. Mike war seit wenigen Tagen aus dem Irak zurückgekehrt und entgegen seinen Gewohnheiten hat er sich bei seinen Eltern noch nicht gemeldet. Hank entschließt sich, seinen Sohn zu suchen, fährt zur Kaserne, untersucht die Stube und findet kaum einen Hinweis. Von Mikes hitzegeschädigten Mobiltelefon lässt er die Videos downloaden und reparieren, er geht zur Polizei, doch er erhält kaum Unterstützung und Mike bleibt vermisst.

Mikes Leiche wird gefunden, zerstückelt und verbrannt. Mit der Unterstützung von der Polizisten Emily Sanders gelingt es ihm, nach und nach mehr über den Tod und die Beteiligung von Mikes Kameraden herauszufinden, bis am Ende überschattet von Selbstmorden und weiteren unnatürlichen Todesfällen die Wahrheit ans Licht gelangt.

Paul Haggis Film überzeugt durch fein ausgearbeiteten Charaktere. Tommy Lee Jones als Hank Deerfield spielt bravourös den besorgten Vater als auch den unbelehrbaren Exsoldaten, der trotz zahlreicher Rückschläge weiter nach dem Mörder sucht. Charlize Theron als Emily Sanders verkörpert die belächelte alleinerziehende Polizisten, die sich in der Männerwelt aus Polizei und Militärpolizei durchsetzen will, und dann doch angesichts brutaler Entwicklungen zusammenbricht und wieder aufsteht.

Die Handlung und deren Wandlungen lassen zu keine Zeit auf ein Happy-End hoffen, niemals bekommt der Betrachter den Eindruck, es könne sich am Ende alles zum Guten wenden. Er erkennt, dass diejenigen, die den Krieg überlebt haben und in die Heimat zurückgekehrt sind, noch lange nicht das vorherige Leben zurückerlangt haben.

Zum zweiten Mal hintereinander nach "Der Krieg des Charlie Wilson" ist die amerikanische Außenpolitik Thema eines Films in der Sneak. Doch entgegengesetzt zur Vorwoche präsentiert sich der Film ohne Humor und ohne schöne Seiten in einem an schöne Seiten ohnehin armen Thema. Bedrückend und deprimierend, aber auf jeden Fall sehenswert.

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