Things We Lost in the Fire
- 05.20.08
- Filme, Sneak Preview
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In diesem von Susanne Bier gedrehten Film geht es um eine Familie, die sich vom tragischen Verlust des Vaters (David Duchovny) erholen muss. Sie wird hierbei von dem alten Freund des Verstorbenen, gespielt durch Benicio Del Toro, unterstützt. Da dieser jedoch ein ehemaliger Drogensüchtiger auf Entzug ist, kann auch er etwas aus dieser Beziehung ziehen.
Der Film beginnt mit den Vorbereitungen auf die Beerdigung. Die Vorgänge, die zu diesem Punkt führten, werden, während die Handlung fortschreitet, immer wieder durch Rückblenden geschildert. Dies ist etwas ungewöhnlich, kann jedoch durch den Umstand, dass sich die Personen während der Vorbereitung auf die Beerdingung an die Ereignisse erinnern, erklärt werden.
Schon nach kurzer Zeit wird die zweite Hauptperson des Films "Jerry", ein alter Freund des Verstorbenen ("Brian"), eingeführt. Jerry war zwar ein Freund Brians, wurde jedoch von allen anderen aufgrund seiner Drogensucht gemieden. Insbesondere Brians Frau Audrey (Halle Berry) kann ihn garnicht leiden, was im späteren Verlauf des Films auch noch oft genug thematisiert wird. (So zum Beispiel die Stelle, wo sie Jerry vorwirft, dass es besser gewesen wäre, wenn er statt Brian gestorben wäre.)
Nach der Beerdigung kehren alle wieder zu ihrem Leben zurück. Nur Jerry und Audrey verbleiben in einer für sie außergewöhnlichen Situation. Audrey kommt mit dem Verlust von Brian nicht zurecht und wird mürrisch (was vor allem die zwei Kinder von ihr, Dory und Harper, zu spüren bekommen). Jerry geht zunächst zwar wieder zurück in seine "Wohnung", zieht jedoch nach kurzer Zeit in eine Methadonklinik, obwohl er die Therapie dort nicht annimmt. Er darf dort nur wohnen, weil er Hausmeisterdienste übernimmt.
Schnell bemerkt Audrey jedoch, dass es so nicht weitergehen kann und so beschließt sie Jerry in ihr Haus als Untermieter einzuladen. Er bezieht die halbfertig restaurierte Garage (sie war abgebrannt, ich komme später noch einmal darauf zurück). Es beginnt die eigentliche Story innerhalb dieser Jerry versucht clean zu werden und Audrey lernt mit dem Verlust zurecht zu kommen.
Das friedliche Leben der "neuen Familie" wird jedoch häufig durch den Umstand gestört, dass Jerry durch seinen Freund Brian so einiges erfahren hat. Zum Teil auch Dinge, von denen auch Audrey nichts wusste. Es kommt schließlich zu dem Fall, dass eines der Kinder, Harper, die Schule schwänzt und auch sonst nicht mehr zu erreichen ist. Das empfindliche Nervenkostüm von Audrey zerreißt und als Jerry die Kleine wieder auftreibt (Er wusste durch Brian, wo sie sich aufhält.) kommt das Faß zum Überlaufen. Audrey schmeißt Jerry wieder raus. Jerry landet wieder in seinem alten Milieu und Audrey kehrt wieder zurück zum Zustand, der nach der Beerdigung vorherrschte.
Es folgt der finale Teil des Films. Ausgelöst durch den Rausschmiß erleidet Jerry einen Rückfall und spritzt sich wieder Heroin. Noch während er auf dem Trip ist, kommt Audrey jedoch zur Besinnung (jedoch nicht von alleine: ihre Kinder und Kelly, eine Bekannnte von Jerry aus der Selbsthilfegruppe, helfen ihr dabei) und fängt an ihn zu suchen. Sie findet ihn schließlich und bringt ihn mit Unterstützung von ihrem Bruder Neal wieder zurück zu sich nach Hause. Dort angekommen wird Jerry unter kalten Entzug gesetzt, hier brilliert Benicio Del Toro mit fantastischer Schauspielleistung. Hier ist, denke ich, auch der dramatische Höhepunkt angesetzt.
Nachdem Jerry wieder einigermaßen auf dem Damm ist, kommt das Gespräch während einer Szene am Esstisch auf den Brand in der Garage. Audrey war damals besorgt über die vielen Dinge, die dadurch verloren gingen, während Brian, der damals noch lebte, froh war, das keine Personen zu Schaden gekommen sind und den Brand nicht so tragisch nam. Dieses beiläufige Gespräch führt kurze Zeit später zur eigentlich letzten Schlüsselszene. In dieser findet Audrey einen alten Zettel von Brian, auf dem alle Dinge aufgelistet sind, die bei dem Brand verloren gingen. Über diesem Zettel bricht sie weinend zusammen und wird von Jerry getröstet. Ihr ist zu diesem Zeitpunkt bewusst geworden, dass Brian für immer weg ist (ähnlich wie die Dinge, die im Feuer verbrannten; wahrscheinlich der Grund für den Titel). Sie beginnt nun den Verlust aufzuarbeiten und zu verarbeiten. Da Jerry sie während dieser Szene unterstützt gehe ich davon aus, dass dies unterstreichen soll, dass die Beiden sich gegenseitig geholfen haben und auch nur durch einander überhaupt diese Fortschritte machen konnten.
Der Film kommt nun zum Abschluß. Jerry geht in eine Entzugsklinik (nicht ohne Tränen und Protest der Kinder, zu denen er im Verlauf des Films schon eine innige Beziehung aufgebaut hat) und Audrey hat es gelernt mit dem Verlust umzugehen.
Ich fand den Film sehr bewegend, insbesondere die Darstellung von Jerry durch Benicio Del Toro, der den Drogensüchtigen, der sich ausgelöst durch den Tod seines besten Freundes anstrengt, sein Leben zur Ehre dieses Freundes, der im Gegensatz zu allen anderen immer auf ihn vertraut hat, wieder in Ordnung zu bringen.
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