Problemviertel Hollywood

Einen Einblick in die Arbeitswelt hinter dem glamourösen Äußeren der Filmszene in Hollywood bietet derzeit der Film "Inside Hollywood". Als Mischung zwischen Spielfilm und Dokumentation fehlt ihm allerdings sowohl der Höhepunkt im gradlinig waagerechten  Spannungsverlauf als auch die glaubwürdige Schilderung der alltäglichen Realität.

Robert DeNiro spielt einen Filmproduzenten, der gerade den einen Film beendet während schon ein neuer in der Startlöchern steht. Doch das Pre-Screening (Vor-vorführung einer Entwurfsfassung) kommt nicht gut an, die Produktionsfirmaleitung drängt auf Änderungen, der drogenkonsumierende (mehr als allgemein üblich) Regisseur sieht sein Herzblut in Gefahr. Da gilt es zu vermitteln und einen Lösungsweg zu finden, denn in 2 Wochen steht schon Cannes vor der Tür.

Auch beim neuen Film läuft nicht alles glatt. Der Hauptdarsteller (Bruce Willis als Bruce Willis) möchte seinen Bart nicht abrasieren. Doch auch hier drängen die Geldgeber und drohen mit Abbruch. Bruces Agent ist sowieso überfordert und traut sich nicht, seinem Klienten die Botschaft zu überbringen. Wird es dem Produzenten gelingen, den Star umzustimmen und den Film zu sichern?

Während er im Porsche seine vielen Kinder diverser Mütter zur Schule fährt, nebenbei mit einem Ohr am Telefon hängt, plagen ihn innerlich private Gedanken und Vermutungen. Seine Exfrau (seit 2 Jahren) hat seinen Sessel umbeziehen lassen. Und gehört der rote karierte Socken aus ihrer Villa (früher seine) vielleicht dem Regisseur, der mit ihm auch noch einen Film drehen möchte? Außerdem verläuft die Trennungstherapie nicht wie erwünscht.

Das sind so ziemlich alle Probleme, die den armen Produzenten plagen. Und das auch noch alles gleichzeitig. So vermischen sich die 3 verschiedenen Themen, um ohne thematischen Höhepunkt den gesamten Film gleichmäßig zu bestimmen. Doch der Film klärt nacheinander alle Fragen auf, mal mit Erfolg, mal ohne, mal mit Teilsiegen. Da kann sich der Mensch schon nicht beklagen, zumal  Nachwuchsschauspielerinnen nur allzu gerne unter Ecstasy die Nacht mit ihm verbringen.

Dem Kinogänger könnten die Sorgen und Nöte etwas bedeutungslos erscheinen, weiß er doch nicht, wie schwierig es ist, 30000$ pro Monat Unterhalt zahlen zu müssen. Würde er jedoch nicht gerade darauf abzielen, die Hollywoodmenschen als Menschen wie du und ich, mit privaten und geschäftlichen Problemen, darzustellen, wäre nur ein langweiliger Film geblieben. So liegt er noch eine Stufe tiefer.

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