Drillbit Taylor - Ein Mann für alle Unfälle

Das Leben ist hart und ungerecht: Vom ersten Tag ihrer Highschool-Karriere an werden Ryan, Wade und Emmit - zu dick, zu dünn, zu klein und damit zu Mobbing-Opfern prädestiniert - von zwei Schulrowdies terrorisiert. Die drei Jungs - eher durchschnittlich verkörpert durch Nate Hartley, Troy Gentile und David Dorfman (The Ring) sehen nur einen Ausweg - und der ist ungefähr genauso intelligent wie der deutsche Filmtitel: Ein Bodyguard muss her, ein "Mann für alle Unfälle".

Der von Owen Wilson verkörperte Drillbit Taylor - ein obdachloser, desertierter Soldat, der die drei mit seiner 'Army-Erfahrung' schwer beeindruckt, sorgt für einen kleinen Lichtblick in einem sonst eher durchschnittlichen Film. Neben Nahkampf-Techniken wie mexikanischem Judo und Army-Slogans wie "Just do it" versucht er den Außenseitern vor allem ein bisschen Selbstvertrauen einzutrichtern. Als Vertretungslehrer schleicht er sich in die Schule ein, wo er neben den Schülern auch (wie unerwartet…) eine Lehrerin schwer beeindruckt - die obligatorische Romanze wird nicht ausgelassen.

Während die Kids große Hoffnungen auf Taylor setzen, hat dieser indes ganz andere Pläne - um einen kompletten Neuanfang in Kanada zu ermöglichen, möchte er die vermeintlichen Kinder reicher Eltern in erster Linie um ihre Ersparnisse bringen. Doch seine Absichten lassen sich natürlich nicht lange verbergen und kommen passenderweise genau da ans Licht, als er die Jungs gerade ins Herz geschlossen hat und seine Pläne (wie unerwartet...) bereits verworfen hat. Enttäuscht wenden Sie sich von ihm ab, er muss erst allen verursachten Schaden wiedergutmachen, die beiden Rowdies vermöbeln und eine Samurai-Klinge mit der bloßen Hand aufhalten damit ihm verziehen wird.

Wilson schafft es, die verrücktesten Dialogzeilen - unabhängig davon ob sie gewollt oder dem schlechten Drehbuch geschuldet sind - aufzusagen, ohne dabei unglaubwürdig zu werden. Doch alleine kann er nicht auszugleichen, was Regisseur und Drehbuchautor versäumt haben. So muss man resümierend feststellen, dass die Aussage einer US-amerikanischen Journalistin, die bedauernd feststellte, dass zwischen Owen Wilsons schauspielerischen Talent und der Qualität seiner Filme eine Kluft bestehe, sich (wieder) einmal bewahrheitet hat. Leider.

1 Comment »

  • xperimental says:

    Guter Beitrag, ein gelungenes "erstes Mal".

    Ich schließe mich deiner Meinung größtenteils an, auch wenn ich sagen muss, dass der Film schon unterhaltsam war. Nur bot er halt kein besonders großes Niveau.

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