Origammli

Neulich im Büro kommt Jörg zu mir und hält stolz wie ein Schneekönig ein Stück Papier in die Luft.
Anstatt wie gewohnt gleich auf die Knie zu fallen und seinen Namen zu preisen, durchbohrt ihn mein fragender Blick. Er erklärt mir, dass sein Programm gerade kompiliert wird und er daher Zeit hat sich mit dem Finden von Antworten auf die Fragen dieser Welt zu beschäftigen – lobenswert.

Im nächsten Augenblick erzählt mir Jörg, er habe es mit genau zwei Faltungen geschafft aus einem handelsüblichen Post-it (der nicht neudeutsche Term ist wahlweise Haftnotiz oder Klebezettel) einen Drachen zu bauen.

Mini Faltanleitung Papierdrachen
Hier mal eine Mini Dokumentation zum Faltprozess. Ich hab zum Größenvergleich eine ca. 20 cm große Mutter daneben gelegt, wie sie auf Ölförderplattformen eingesetzt wird.

Ich merke wie meine Gedanken versuchen weg zu driften und ich stelle mir Jörg vor, wie er von seinem Drachen durch eine plötzliche Windböe weggerissen wird.

Der Wiedereintritt in die Realität ist abrupt, als Jörg mir flacher Hand auf das frisch geknickte Papier schlägt um anschließend den Knick durch eine Wischbewegung der Handfläche entlang der Tischoberfläche durch das Papier zu treiben. Tatsächlich hat er sein kleines Wunder gerade mit einem meiner Haftnotizen wiederholt. Ich bemerke das, weil meine Klebezettel neongelb während seine orange sind („seine“ orangenen lagen vor meinem Urlaub auch auf meinem Schreibtisch, aber die Leipziger hatten so lange nichts, da kann ich als versorgungsverwöhnter Westdeutscher ruhig mal etwas kürzer treten).

Robert kommt herein und findet uns unproduktiv und über einem Haufen von Deltoiden, wie das Drachenviereck streng mathematisch heißt. „Nur zwei Faltungen“ erläutert Jörg herausfordernd, während er das wahrscheinlich kleinste Origami der Welt in seinen Fingern dreht.
Bis in die Haarspitzen motiviert es ihm gleich zu tun, reist Robert das oberste Blatt seines post-it Blocks herunter und beginnt es wieder und wieder zu falten. Obwohl es – Jörgs Symmetrieliebe vorausgesetzt – vielleicht nicht einmal 30 sinnvolle Möglichkeiten gibt ein Blatt Papier zwei Mal zu falten (hiermit sind Äquivalenzklassen von Lösungen gemeint, die durch Bewegungen oder Symmetrien auseinander hervorgehen), gibt Robert bereits nach wenigen Minuten genervt auf.
Nachdem Jörg sein Exemplar noch zweimal auseinander und wieder zusammen gefaltet hat, wofür er inzwischen nicht einmal mehr 28 Sekunden benötigt, ist auch Robert dem Drachenwahn erlegen und versucht aus einem DinA4 Blatt ein Drachen in noch nicht dagewesener Größe zu fertigen.

Erschrocken stellen wir fest, dass sich nicht annähernd das erwartete Resultat einstellt. Dieses Viereck besitzt keine zwei Paare gleich langer benachbarter Seiten. Das Problem musste am Seitenverhältnis liegen. Tatsächlich ergibt sich aus einfachen geometrischen Überlegungen, dem Satz des Pythagoras und dem Termumformungsvermögen eines Neuntklässlers folgende Argumentation:

Geometrische Anschauung
Das hätte jedes Schulkind berechnen können... Der erste Knick erfolgt durch die grün gepunktete Linie, der zweite durch die durchgängige grüne.

\begin{array}{rrcl}  & \frac{\sqrt{a^2+b^2}}{2} & \substack{!\\=} & a \\  \\  \Rightarrow & \frac{a^2+b^2}{4} & = & a^2 \\  \\  \Rightarrow & \frac{b^2}{4} & = & \frac{3a^2}{4} \\  \\  \Rightarrow & \frac{b}{a} & = & \sqrt{3} \\  \end{array}

Somit muss für das Verhältnis von Langer Seite zu kurzer Seite verlangt werden , um einen perfekten Deltoid falten zu können. Bekanntlich ist das Seitenverhältnis beim DinA4 Format , weshalb der Versuch bei Verwendung dieses Formats zum Fehlschlag führt.

Freche Mädchen

Mila, Kati und Hanna sind gute Freundinnen, gehen in dieselbe Schule, sind ungefähr 13 oder 14. Das Thema ist naheliegend. Dennoch hatte der Film nicht das üblicherweise niedrige Niveau themenverwandter Hollywoodstreifen, sondern kommt überraschend un-platt daher.

Hier einfach mal ein paar szenische Inhaltsbeschreibungen, der Zusammenhang liegt aufm SHF:

Mila ist als Hauptperson die Erzählerin des Films. Sie lebt mit ihrer Mutter zusammen. Verliebt in den jungen Aushilfslehrer Pit Winter, trägt sie kein einfaches Los, als ihre Mutter wesentlich erfolgreicher die gleiche Neigung zeigt.

Hanna singt zunächst erfolgreich bei diversen Castings vor und ist demzufolge für die gutklingende Filmmusik zuständig. Hanna mag Brancho (trotz des Namens kein Hund), ein Sportler und demzufolge nicht in der Lage über seinen Tellerrand hinauszugucken. Irgendwann läuft dann auch Hanna ihre Runden, oder versucht es zumindest.

Und Kati mag immer jemand anderen. Auch mal den Schwarm ihrer Freundinnen, deren Gefühle sie manchmal sicherlich unwillentlich mit Füßen tritt. Jedenfalls läuft sie auch mal trennungsschmerzlich mit verheulten Augen durch die Gegend.

Ein böses Mädchen gibt es natürlich auch, die bekommt ihre gerechte, altersmäßig harte Strafe.

Dem Film kann man nicht die gute Qualität abschreiben, für die Sneak war er jedoch ungeeignet.

"Der unglaubliche Hulk" - Man hatte das Gefühl, es fehlte was...

Dem Publikum durch Comics, Animationen und dem ersten Teil von Hulk bestens bekannt, kam das grüne Männchen mal wieder auf die Leinwand.
Die Geschichte begann ganz romantisch im brasilianischem Slum (für Brasilien eher gehobener städtischer Bereich, aber immer noch nicht auf rumänischem Standard), wo der Hulk als Mensch einsam und unerkannt in einer Limonadenabfüllfabrik arbeitet. Durch seine Beförderung überrascht, ergießt sich eine Blutfluss aus seinem Daumen in eine der vielen Limonaden, woran dann ein alterschwacher Rentner entgültig krepieren musste. Schon von da an erkennt der leichtgläubige Besucher den bösen Charakter des Ungeheuers.

Das Militär, aufgeschreckt vom Ableben eines guten amerikanischen Mitbürgers, entsendet sofort die beste gerade verfügbare Kampftruppe und einen sowjetische Engländer als Einmannarmeeführungspersönlichkeit. Überraschenderweise müssen alle, die ins Bild kamen, bei folgenden Kampf sterben, nur die Hauptpersonen nicht. Szenenwechsel: Hulk läuft nach Guatemala, dann irgendwie in die Staaten zu seiner Liebsten, die inzwischen nen Psychologen an der Angel hat, der aber seiner Nebenrolle gerecht werdend bald aus dem Film verschwindet. Doch auch das Militär ruht nicht, produziert es doch selbstbewusst unbewusst einen neuen Hulk (besser, böser und nicht ganz so grün), sodass sich endlich zwei ebenbürtige Gegner gegenüberstehen.

Hulk, inzwischen moralisch sauber zwangsweise auf der Seite des Militärs , kämpft nun gegen den sowjetischen Hulk. Ein kurzer Kampf, der zuerst mit einem Vorteil für Böse begann, endet nach plötzlichem Szenenwechsel in einem Sieg für das Gute. Die Zwölfjährigen werden sich freuen, für sie wird es diesen Kampf nicht mal geben. Am Ende ist der eine besiegt, der andere läuft weg und ein dritter macht sich bereit für den Nachfolgefilm.

Dialoge: Hulk hat im grünen Zustand am Ende die ersten Worte gesprochen.

Kampfszenen: zensiert.

Animationen: siehe auch King-Kong und Spiderman oder ins Affengehege im Zoo.

Buuhmänner: Militär, Engländer, brasilianische Flaschenabfülljunggesellen, Sowjets, männliche Wissenschaftler, Väter, Kinostuhl L1-17

Nice-Guys: weibliche Wissenschaftler, Psychologen, der schnieke waffenbesessene Ironman

Nicht sehenswert, aber ansehbar, das verschnittene Ende liefert einen negativen möglicherweise falschen Gesamteindruck.

Kung Fu Panda - Ein pandastischer Film

In diesem von Dreamworks produzierten Animationsfilm geht es um einen sehr tollpatschigen, wohlgenährten, faulen Panda namens Po, der davon träumt eines Tages ein großer Kung Fu Krieger zu werden. Diese Gelegenheit wird ihm mit der Ernennung zum Drachenkrieger durch den Großmeister Oogway gegeben, wodurch er von Shifu, dem Meister der „furiosen fünf“, zum Kung Fu Kämpfer ausgebildet werden muss.

Der Auslöser der Suche nach dem Drachenkrieger ist eine Prophezeihung von Oogway und der daraus resultierende Ausbruch von Tai Lung. Tai Lung, ein ehemaliger Schüler Shifus, möchte die heilige Drachenrolle an sich reißen. Nach Oogways Meinung ist der Drachenkrieger der einzige, der Tai Lung besiegen kann.

Anfänglich sträubt sich Meister Shifu gegen die Ausbildung des fetten, schwabbeligen Pandas, da er fest davon überzeugt ist, das einer seiner 5 Schüler der Drachenkrieger sei. Nach Oogways ableben erklärt sich Shifu bereit Po auszubilden.

Der Film endet in einem Kampf zwischen Gut und Böse, wobei natürlich wie immer das Gute siegt.

Der Film ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Jeder der gerne Animationsfilme oder Komödien sieht, wird diesen Film ebenfalls mögen. All die Dialoge sowie die Handlungen, meistens die Tollpatschigkeit Pos, bringen einen oft ins Schmunzeln bis hin zum exessiven Lachen. Dem Auge wird mit Feuerwerk, Slow-Motion-Kampfszenen und wunderschönen chinesischen Berglandschaften ebenfalls etwas geboten.

Im Großen und Ganzen ein sehr gelungener Film.

Skadoosh!!

Prom Night

Das Filmplakat hat eine Menge versprochen.

Der Film fängt sehr vielversprechend an. Die kleine Donna muss mit ansehen, wie ihr Lehrer ihre Familie kaltblütig ermordet, nur um an sie ranzukommen. Leider muss hier schon gesagt werden, dass diese Szene jeden Gruselfaktor vermissen lässt.

Der Täter wurde Lebenslang der Öffentlichkeit entzogen, dachten jedenfalls die Protagonisten. Eines guten Tages taucht er jedoch genau zum Abschlussball (High-School) von Donna wieder auf, und es beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Die Polizei hat von dem Ausbruch Fenton´s in letzter Sekunde erfahren, und versucht jetzt ihrerseits ihn wieder einzufangen und gleichzeitig den schönsten Tag in Donnas Leben nicht zu beeinträchtigen. Auf dem Ball verschwinden aber immer mehr von Donnas Freundinnen und schlussendlich wird das Hotel, in dem die Feierlichkeiten stattfinden , evakuiert, was aber nicht zur Festnahme von Fenton führt.

Unklar blieb allerdings das Genre des Film, sollte es nun ein Horrorfilm oder eher eine Mischung zwischen Horror und Komödie sein. Für einen Horrorfilm fehlt jegliche Spannungskurve. Der Film ist nicht unbedingt vorhersehbar, aber den einzelnen Szene ist ihr Ende eigentlich schon anzumerken. Der Film hält auch keine Überraschungen bereit, desweitern ist die Darstellung der Szenen im Bezug auf realitätsnähe sehr weichgespült. Für eine Komödie fehlt dem Film der Witzfaktor, dieser ist zwar mit sehr viel Sarkasmus gelegentlich zu finden, scheint aber nicht die Absicht des Film zu sein.

Was bleibt zum Abschluss zu sagen: Nette Unterhaltung, aber kein Film der einen vom Hocker reißt.

Forgetting Sarah Marshall

Dieser Film, der in der deutschen Version "Nie wieder Sex mit der Ex" heißt (was uns natürlich daran erinnert, wie gut sich dieses Wort verkauft), ist mal wieder einer dieser Produktionen, die durch eine lahme Story und ausgetretene Witz-Pfade in der Durchschnittlichkeit versinkt.

Peter (gespielt von Jason Segel; auch Storywriter) ist der Komponist für eine erfolgreiche TV-Serie und zusätzlich auch noch mit der Hauptperson eben dieser Serie, Sarah (gespielt von Kristen Bell), zusammen. Er verbringt sein Leben hauptsächlich auf der Couch und ist mit sich und der Welt, solang sie sich an ihn anpasst, zufrieden.

Doch eines Tages droht Unheil, Sarah kommt nach Hause und Eröffnet ihm kurz und knapp, dass es aus ist mit den Beiden. Sie hat einen anderen, den sexversessenen Rockstar Aldous Snow (verkörpert von Russell Brand). Peter stürzt in eine tiefe Krise und ist nicht einmal mehr fähig seinen Job auszuüben, da er so ja immer seine Ehemalige wiedersieht.

Unterstützt von seinem Halbbruder Brian (Bill Hader) entschließt sich Peter dann eines Tages, alles hinter sich zu lassen und einen Urlaub in Hawaii zu buchen auf dem er Sarah hoffentlich vergessen kann und eine neue Liebe findet (was dann am Ende des Films natürlich auch so ist).

Angekommen auf Hawaii nimmt das "Unheil" seinen Lauf, als er entdeckt, dass Sarah ebenfalls auf der Insel ist und sogar im gleichen Hotel wohnt. Im nachfolgenden Hauptteil, der sich ausschließlich auf der Insel abspielt, geschehen einige für dieses Genre typische Ereignisse, die zwar lustig anzusehen sind, allerdings mittlerweile viel zu oft gebraucht wurden. Im Zuge dieser verliebt sich Peter natürlich neu, und zwar in die Rezeptionistin des Hotels Rachel (Mila Kunis), auch sie ist dieser Beziehung von Anfang an nicht unaufgeschlossen.

Gegen Ende gibt es dann noch den obligatorischen Krach, bei dem alles wieder zu Bruch geht. Nach diesem kommt Peter endlich dazu, sein erstes originelles Werk (ein Musical mit Puppen) fertigzustellen. Bei der Uraufführung schließlich, zu der alle Teilnehmer des Films eingeladen sind, finden Peter und Rachel schließlich wieder zusammen und der Film endet in einem Happy End.

IMDb Artikel

Trailer bei Moviemaze

The Eye

Durch Indiana Jones aus dem Stammkino verdrängt, war die Erwartungshaltung an den diesmontagigen Sneakfilm höher als sonst. Mit "The Eye" kam eine amerikanische Verfilmung eines fernöstlichen Horrorstreifens zum Zug.

Sydney Wells ist, seitdem sie 5 ist, blind, aber dennoch eine erfolgreiche junge hoffnungsvolle aufmerksame Frau. Nun unternimmt sie zum zweiten mal den Versuch einer Hornhauttransplatation, diesmal eine medizinisch erfolgreiche Transaktion.

Zu den ungewohnten visuellen Reizen gesellen sich noch ungewöhnlichere Wahrnehmungen. Geister, mutierende Wände, eine andere Frau als Spiegelbild, Alpträume, lebende immaterielle Tote, das Phantom...kurzum so alles was das Zuschauerherz erschrecken soll und manchmal auch tut. Ohne übermäßige Splattereffekte bleibt der Film aber noch im Rahmen des stilvollen Niveaus, dessen er sich gerne rühmen würde.

Liebe darf natürlich auch nicht fehlen, wird hier aber nur angedeutet, da zwischen dem Arschloch von Augenarztpsychologe und der inzwischen psychisch labilen und unverstandenen Sidney nicht so recht Sympathie aufkommt. Der Zuschauer erwartet ein Umschwenken, aber seine Hoffnung auf das Unerwartete wird hier erfüllt. Dr Paul (das Arschloch) hilft ihr trotzdem, aber seine Blicke lassen die Gründe dafür eher im Körperlichen suchen.

So, nun sind die beiden also in Mexiko. Hier wohnte die Augenspenderin (Hexe, manchmal auch Spirituelle genannt), die mit den gleichen Vorkommnissen wie Sidney ungleich besser umging, aber am Aberglauben ihrer provinziellen Mitmenschen scheiterte.

Da fehlt ja nur noch das Happyend. Und ja, es gibt eins. Sidney erlöst die sich immer mal wieder aufhängende Hexe (das wie soll hier nicht verraten werden, ist aber die amüsanteste Szene des Films), rettet hunderte unschuldiger Seelen vor einem Unfall und stürzt ebenso viele Phantome in die Arbeitslosigkeit. Dabei geht ihr Augenlicht verloren, aber sowas passiert halt...im Film.

Der Film besticht weder durch gute Dialoge, noch durch aufwühlende Bilder. Die Unschärfe während ihrer Genesung ist zwar logisch und umgesetzt, aber nicht interessant. Jessica Alba als intelligente Frau ist eine Fehlbesetzung, aber wer auf die obligatorische (allerdings unpassende) Nacktszene wartet, wird nicht enttäuscht. Die anderen Schauspieler, deren Namen ich jetzt schon nicht mehr weiß, treten in den Hintergrund.

Eine letzte Frage bleibt nur noch. Was ist mit dem anderen Auge? Das gibts dann in der Fortsetzung "The 2. Eye" oder so. Ich bin jedenfalls nicht gespannt.

Things We Lost in the Fire

In diesem von Susanne Bier gedrehten Film geht es um eine Familie, die sich vom tragischen Verlust des Vaters (David Duchovny) erholen muss. Sie wird hierbei von dem alten Freund des Verstorbenen, gespielt durch Benicio Del Toro, unterstützt. Da dieser jedoch ein ehemaliger Drogensüchtiger auf Entzug ist, kann auch er etwas aus dieser Beziehung ziehen.

Der Film beginnt mit den Vorbereitungen auf die Beerdigung. Die Vorgänge, die zu diesem Punkt führten, werden, während die Handlung fortschreitet, immer wieder durch Rückblenden geschildert. Dies ist etwas ungewöhnlich, kann jedoch durch den Umstand, dass sich die Personen während der Vorbereitung auf die Beerdingung an die Ereignisse erinnern, erklärt werden.

Schon nach kurzer Zeit wird die zweite Hauptperson des Films "Jerry", ein alter Freund des Verstorbenen ("Brian"), eingeführt. Jerry war zwar ein Freund Brians, wurde jedoch von allen anderen aufgrund seiner Drogensucht gemieden. Insbesondere Brians Frau Audrey (Halle Berry) kann ihn garnicht leiden, was im späteren Verlauf des Films auch noch oft genug thematisiert wird. (So zum Beispiel die Stelle, wo sie Jerry vorwirft, dass es besser gewesen wäre, wenn er statt Brian gestorben wäre.)

Nach der Beerdigung kehren alle wieder zu ihrem Leben zurück. Nur Jerry und Audrey verbleiben in einer für sie außergewöhnlichen Situation. Audrey kommt mit dem Verlust von Brian nicht zurecht und wird mürrisch (was vor allem die zwei Kinder von ihr, Dory und Harper, zu spüren bekommen). Jerry geht zunächst zwar wieder zurück in seine "Wohnung", zieht jedoch nach kurzer Zeit in eine Methadonklinik, obwohl er die Therapie dort nicht annimmt. Er darf dort nur wohnen, weil er Hausmeisterdienste übernimmt.

Schnell bemerkt Audrey jedoch, dass es so nicht weitergehen kann und so beschließt sie Jerry in ihr Haus als Untermieter einzuladen. Er bezieht die halbfertig restaurierte Garage (sie war abgebrannt, ich komme später noch einmal darauf zurück). Es beginnt die eigentliche Story innerhalb dieser Jerry versucht clean zu werden und Audrey lernt mit dem Verlust zurecht zu kommen.

Das friedliche Leben der "neuen Familie" wird jedoch häufig durch den Umstand gestört, dass Jerry durch seinen Freund Brian so einiges erfahren hat. Zum Teil auch Dinge, von denen auch Audrey nichts wusste. Es kommt schließlich zu dem Fall, dass eines der Kinder, Harper, die Schule schwänzt und auch sonst nicht mehr zu erreichen ist. Das empfindliche Nervenkostüm von Audrey zerreißt und als Jerry die Kleine wieder auftreibt (Er wusste durch Brian, wo sie sich aufhält.) kommt das Faß zum Überlaufen. Audrey schmeißt Jerry wieder raus. Jerry landet wieder in seinem alten Milieu und Audrey kehrt wieder zurück zum Zustand, der nach der Beerdigung vorherrschte.

Es folgt der finale Teil des Films. Ausgelöst durch den Rausschmiß erleidet Jerry einen Rückfall und spritzt sich wieder Heroin. Noch während er auf dem Trip ist, kommt Audrey jedoch zur Besinnung (jedoch nicht von alleine: ihre Kinder und Kelly, eine Bekannnte von Jerry aus der Selbsthilfegruppe, helfen ihr dabei) und fängt an ihn zu suchen. Sie findet ihn schließlich und bringt ihn mit Unterstützung von ihrem Bruder Neal wieder zurück zu sich nach Hause. Dort angekommen wird Jerry unter kalten Entzug gesetzt, hier brilliert Benicio Del Toro mit fantastischer Schauspielleistung. Hier ist, denke ich, auch der dramatische Höhepunkt angesetzt.

Nachdem Jerry wieder einigermaßen auf dem Damm ist, kommt das Gespräch während einer Szene am Esstisch auf den Brand in der Garage. Audrey war damals besorgt über die vielen Dinge, die dadurch verloren gingen, während Brian, der damals noch lebte, froh war, das keine Personen zu Schaden gekommen sind und den Brand nicht so tragisch nam. Dieses beiläufige Gespräch führt kurze Zeit später zur eigentlich letzten Schlüsselszene. In dieser findet Audrey einen alten Zettel von Brian, auf dem alle Dinge aufgelistet sind, die bei dem Brand verloren gingen. Über diesem Zettel bricht sie weinend zusammen und wird von Jerry getröstet. Ihr ist zu diesem Zeitpunkt bewusst geworden, dass Brian für immer weg ist (ähnlich wie die Dinge, die im Feuer verbrannten; wahrscheinlich der Grund für den Titel). Sie beginnt nun den Verlust aufzuarbeiten und zu verarbeiten. Da Jerry sie während dieser Szene unterstützt gehe ich davon aus, dass dies unterstreichen soll, dass die Beiden sich gegenseitig geholfen haben und auch nur durch einander überhaupt diese Fortschritte machen konnten.

Der Film kommt nun zum Abschluß. Jerry geht in eine Entzugsklinik (nicht ohne Tränen und Protest der Kinder, zu denen er im Verlauf des Films schon eine innige Beziehung aufgebaut hat) und Audrey hat es gelernt mit dem Verlust umzugehen.

Ich fand den Film sehr bewegend, insbesondere die Darstellung von Jerry durch Benicio Del Toro, der den Drogensüchtigen, der sich ausgelöst durch den Tod seines besten Freundes anstrengt, sein Leben zur Ehre dieses Freundes, der im Gegensatz zu allen anderen immer auf ihn vertraut hat, wieder in Ordnung zu bringen.

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Trailer bei MovieMaze

Drillbit Taylor - Ein Mann für alle Unfälle

Das Leben ist hart und ungerecht: Vom ersten Tag ihrer Highschool-Karriere an werden Ryan, Wade und Emmit - zu dick, zu dünn, zu klein und damit zu Mobbing-Opfern prädestiniert - von zwei Schulrowdies terrorisiert. Die drei Jungs - eher durchschnittlich verkörpert durch Nate Hartley, Troy Gentile und David Dorfman (The Ring) sehen nur einen Ausweg - und der ist ungefähr genauso intelligent wie der deutsche Filmtitel: Ein Bodyguard muss her, ein "Mann für alle Unfälle".

Der von Owen Wilson verkörperte Drillbit Taylor - ein obdachloser, desertierter Soldat, der die drei mit seiner 'Army-Erfahrung' schwer beeindruckt, sorgt für einen kleinen Lichtblick in einem sonst eher durchschnittlichen Film. Neben Nahkampf-Techniken wie mexikanischem Judo und Army-Slogans wie "Just do it" versucht er den Außenseitern vor allem ein bisschen Selbstvertrauen einzutrichtern. Als Vertretungslehrer schleicht er sich in die Schule ein, wo er neben den Schülern auch (wie unerwartet…) eine Lehrerin schwer beeindruckt - die obligatorische Romanze wird nicht ausgelassen.

Während die Kids große Hoffnungen auf Taylor setzen, hat dieser indes ganz andere Pläne - um einen kompletten Neuanfang in Kanada zu ermöglichen, möchte er die vermeintlichen Kinder reicher Eltern in erster Linie um ihre Ersparnisse bringen. Doch seine Absichten lassen sich natürlich nicht lange verbergen und kommen passenderweise genau da ans Licht, als er die Jungs gerade ins Herz geschlossen hat und seine Pläne (wie unerwartet...) bereits verworfen hat. Enttäuscht wenden Sie sich von ihm ab, er muss erst allen verursachten Schaden wiedergutmachen, die beiden Rowdies vermöbeln und eine Samurai-Klinge mit der bloßen Hand aufhalten damit ihm verziehen wird.

Wilson schafft es, die verrücktesten Dialogzeilen - unabhängig davon ob sie gewollt oder dem schlechten Drehbuch geschuldet sind - aufzusagen, ohne dabei unglaubwürdig zu werden. Doch alleine kann er nicht auszugleichen, was Regisseur und Drehbuchautor versäumt haben. So muss man resümierend feststellen, dass die Aussage einer US-amerikanischen Journalistin, die bedauernd feststellte, dass zwischen Owen Wilsons schauspielerischen Talent und der Qualität seiner Filme eine Kluft bestehe, sich (wieder) einmal bewahrheitet hat. Leider.

Ist der Film wirklich logisch?

Im aktuellen Trailer von "Get Smart", der derzeit in den Kinos läuft, findet man folgende Szene.

Chaos: "Woher soll ich wissen, dass sie nicht von Control sind?"

Smart: "Wenn ich von Control wäre, wären Sie tot."

Chaos: "Wenn Sie von Control wären, wären Sie tot."

Smart: "Da wir beide nicht tot sind, bin ich nicht von Control."

Stille

3. Person: "Klingt doch logisch."

So weit, so gut. Über den Wahrheitsgehalt von Filmen kann man nur allzu oft Zweifel hegen, die durch fadenscheinige Begründungen abgewälzt versucht zu werden. Aber da wir es hier mit knallharter Logik zu tun haben, wollen wir einmal überprüfen, was Realität und was Fiktion an dieser Aussage ist.

Wir definieren erstmal 3 Variablen:

C...Smart ist von Control

A...Smart lebt

B...Chaos lebt

Wenn beide die Wahrheit sagen, gilt:

( C -> !A ) && ( C -> ! B )

woraus folgt:

(( C && !A ) || !C ) && (( C && !B ) || !C ) =
!C || ( (C && !B) && ( C && !A ) ) =

und schließlich:
!C || ( C && !A && !B )

Interpretieren wir das Ergebnis. Ist Smart nicht von Control, dann ist es für Chaos und Smart egal, ob sie leben oder nicht. Die Aussage ist dann wahr. Ist Smart allerdings von Control, dann müssen Smart und Chaos tot sein. Die Aussage "Da wir beide nicht tot sind, bin ich nicht von Control." ist richtig, aber nicht vollständig. Es reicht aus, dass einer von beiden lebt, um schließen zu können, dass Smart nicht von Control ist.

Aber was, wenn einer von beiden vielleicht lügt? Nehmen wir mal an, dass nur einer von beiden lügt oder beide die Wahrheit sagen:

Der Ausgangssatz ändert sich zu:

( C-> !A) || ( C-> !B)

und daraus schließlich

(( C && !A ) || !C ) || (( C && !B ) || !C ) =
!C || (C && !B) || ( C && !A ) =
!C || ( C && (!B || !A )) =
!C || ( C && !(B && A) ) =

C->!(B && A) =C-> (!A || !B )

Wir sehen, dass das Ergebnis sich unterscheidet. Die Aussage bleibt wahr, wenn Smart nicht von Control is, unabhängig von der Lebendigkeit Smarts und Chaos'. Aber wenn Smart nun doch von Control ist, dann ist die Aussage wahr, wenn Smart oder Chaos tot sind, es müssen nicht mehr beide sein. Erinnern wir uns an den Dialog: Wenn einer noch lebt und Smart von Control ist, hat offensichtlich mindestens einer von beiden gelogen.

Die anderen Möglichkeiten ("Smart und Chaos lügen" oder "Smart oder Chaos oder beide lügen" oder "genau einer lügt" oder...) ergeben sich analog aus den neuen, leicht modifizierten Ausgangsformeln

!( C-> !A) && !( C-> !B) für ersteres bzw. !( C-> !A) || !( C-> !B) fürs zwote,...

und dienen den fahrschen Jüngern als Klausurvorbereitung.